Hunderttausende Frauen in Österreich leben im Stillen mit Gewalt. Sie werden gedemütigt, verfolgt, bedroht, verprügelt, gewürgt, vergewaltigt, ermordet. Vom Partner, vom Vater, vom Opa, vom Bruder, von einem Unbekannten. All diese Opfer haben gelernt zu schweigen. Weil sie Angst haben, sich genieren, keinen Ausweg sehen. Aber auch die Gesellschaft hat gelernt zu schweigen: Weil es ein Tabuthema ist, weil es unangenehm ist, weil es Courage braucht.

Gewalt ist also ein Kreislauf, der uns alle betrifft. Menschen, die still physisch und psychisch zugrunde gehen. Und die, die Gewalt durch ihr Stillschweigen und Wegschauen walten lassen.  

Wir von Soroptimist International Österreich nennen dieses stillschweigende Hinnehmen von Gewalt Siolence. Und schließen ein vehementes Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen an. Denn kein Mensch darf sich durch physische oder psychische oder sexuelle Kraft über einen anderen stellen. Jedes Mädchen und jede Frau hat das Recht, in einer gewaltfreien Welt zu leben. Dafür setzen wir uns ein, dafür machen wir uns stark – gemeinsam mit betroffenen Frauen, die jetzt ihr Schweigen brechen.

Ich habe das lange nicht
als Gewalt wahrgenommen.

Andreea

© Elfie Semotan, Courtesy Studio Semotan

Was kann ich tun?

Mit deiner Spende hilfst du uns, verschiedenste Gewaltpräventionsprojekte in ganz Österreich umzusetzen.  
IBAN AT93 3284 2000 0014 4840, Verwendungszweck #siolence

Als Betroffene

Du bist Opfer von Gewalt – jetzt oder in der Vergangenheit gewesen? Dann sprich darüber: mit dir vertrauten Menschen, mit einer therapeutischen Hilfe, mit der Polizei.

Notrufnummern: 
Frauennotruf 01 71719
Frauenhelpline 0800 222 555
Männernotruf 0800 246 247
Opfernotruf 0800 112 112

Wenn ich helfen will

Sei aufmerksam und sprich Gewalt in deiner Umgebung an – bei den Betroffenen, bei deren Familie oder auch bei der Polizei. Wenn du dich darüber hinaus engagieren möchtest, freuen wir uns, wenn du uns unterstützt, und sind dabei offen für alles. Von aktiver Mitarbeit bis zu einer Spende, die direkt in unsere Gewaltschutz- und Präventionsprojekte fließt.
Gerne kannst du dich auch aktiv bei uns einbringen. Engagierte neue Clubschwestern sind herzlich willkommen. Du findest den Club in deiner Nähe hier https://soroptimist.at/clubsdet.asp

Man muss mutig sein.

Maria

SIOLENCE – die Exhibition

Frauen brechen ihr Schweigen und machen sichtbar und hörbar, was ihnen angetan wurde und wie sie heute mit der erlebten Gewalt umgehen. Eine Ausstellung von und mit Elfie Semotan, die sich den Frauen und ihren Geschichten behutsam genähert und diese festgehalten hat. Der Erlös der Ausstellungsspenden geht zur Gänze in soroptimistische Gewaltschutz- und Präventionsprojekte.

Ausstellungstermine:
10.9. – 30.9. 2024 Linz, Galerie-Café Viele Leute, Oberösterreich (Eröffnung: 10.9., 18 Uhr)
11.10. – 27. 10. 2024 Landestheater Salzburg (Eröffnung 10.10., 17 Uhr)
5.11. – 22.11. 2024 Bezirkshauptmannschaft St.Pölten, Niederösterreich (Eröffnung 5.11., 18 Uhr)
12.11. – 8.12. 2024 Kunsthaus Graz, Steiermark (Event 21.11., 19 Uhr)
25.11. – 10.12. 2024 Landhaus Bregenz, Vorarlberg (Eröffnung 26.11, 17:30 Uhr) 
14.12. – 31.12. 2024 Museum Arbeitswelt, Steyr (Eröffnung 14.12., 11 Uhr) 

Elfie Semotan: Der Blick auf Nuancending

Elfie Semotan, geboren in 1941 in Wels, ist eine in
New York, Wien und Jennersdorf/Burgenland lebende Fotografin. Sie prägt die Fotografie- und Werbeszene. Mit Helmut Lang verbindet Elfie Semotan eine intensive Zusammenarbeit. International bekannt wird sie für ihre Aufnahmen für Magazine wie „Vogue“, „Elle“, „Esquire“; „Harper’s Bazaar“ und „The New Yorker“.

semotan.com

 

Elfie Semotan ist eine renommierte Fotografin, die in den letzten 50 Jahren ein umfangreiches Werk geschaffen hat, das Landschaften, Stillleben, Akte, Porträts, Modestrecken und konzeptionelle Arbeiten umfasst. Sie hat erklärt, dass das Licht der wichtigste Faktor in ihrer Fotografie ist: "Licht spielt eine entscheidende Rolle. Es definiert eine Form oder löst sie auf. Licht erzeugt ein Foto oder es zerstört es".

In einigen Texten publizierte Bemerkungen zu ihrer Denk- und Arbeitsweise belegen eine sorgfältige Aufmerksamkeit für Menschen, für deren Lebenszeit,für Möglichkeiten, Zwischenräume, Qualitäten. Bei Fotos fragt sie sich fortwährend „Hat das etwas?“ – oder eben doch nicht. Deshalb ist ihr wichtig „sich Zeit zu nehmen, um subtile Unterschiede zu finden“. Das ermögliche eben Fotografie, denn „festgehalteneMomente prägen sich stärker ein, als vermeintlicher Stillstand der Zeit. Offenbar speichert das Gedächtnis derartiges weit deutlicher als ganze Bildsequenzen.“ Das „macht erkennbar, wie weit man sich sensibilisieren konnte und das im Weitergeben funktioniert.“ Text: Christian Reder

Soroptimist International

We stand up for women.

Seit 100 Jahren setzen wir uns mit unserem weltweiten Netzwerk für die Rechte der Frau ein, für ihre Ausbildung und ihre Anerkennung. Die Devise: Bewusstmachen und Umsetzen (awareness, advocacy, action) Im Zentrum der Präsidentschaft von Petra Werkovits im Biennium 2023/2024 steht die Sensibilisierung der Gesellschaft gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und diese zu minimieren. Die Vision: ein gewaltfreies Österreich.

soroptimist.at